2011 - Istrien - Aero Club Nürnberg

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Kurztrip über die Alpen - ein Wochenendausflug mit der DEAKU

In der ersten Augustwoche stand wie immer das AOPA Trainingscamp in Eggenfelden an.

Wir, das sind Peter Graeßel, Steffi und Bernd Mehl und ich, wollten unsere fleißig trainierenden Vereinskollegen Alfred Jennewein und Lothar Ermer dort besuchen und bei dieser Gelegenheit weiter nach Portoroz fliegen.

Soweit erstmal der Plan.

Am Samstag dann der Hinflug nach Eggenfelden mit der KU als reine Herrenrunde - Steffi Mehl reiste mit dem Auto an - damit dann unten ein Fahrzeug zur Verfügung steht. (Vielen Dank liebe Steffi noch mal an dieser Stelle!)

Der Empfang in Eggenfelden durch die AOPA-Mitglieder war wie immer sehr herzlich und freundschaftlich, die Atmosphäre dort ist einfach klasse. Ca. 30 Maschinen auf dem Vorfeld, es gibt viel zu kibitzen und bei Bedarf kann man sich eine recht hohe Dosis Pilotengarn verabreichen.

Unsere Unterkunft lag diesmal ein paar Kilometer weiter in Bad Birnbach, sehr entspannt in einem gepflegten Wellnesshotel. Wegen des aufziehenden recht kühlen Nieselregens wurde der Wellnessbereich an diesem Nachmittag noch bis in die Abendstunden hinein ausgiebigst genutzt.

Am Sonntagmorgen dann Wetterbriefing in Eggenfelden.

Ein sehr fachkundiger Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes war anwesend, der uns leider mitteilen musste, dass ein VFR-Durchflug durch die Alpen nicht möglich war.

Auch die ortskundigen österreichischen Fluglehrer legten ihre Trainingsrouten raus aus dem Alpenraum und rieten uns von unserem Vorhaben, nach Portoroz zu fliegen, einstimmig ab.

Na dann also Plan B (den sollte man als Pilot ja eh immer haben …): Besuch von Red Bull Hangar 7 in Salzburg !

Da Piloten ja auch manchmal etwas eitel sind, haben wir uns wegen des klar besseren „Ramp-Appeals“ die DENUE von Lothar ausgeliehen und sind dann nach Flugplanaufgabe und einem schönen Umweg über den Chiemsee nach Salzburg geflogen.

Die beiden gläsernen Hangars liegen direkt neben der Landebahn und sind fußläufig vom GAT aus in ein paar Minuten zu erreichen.

Red Bull

Hangar 7

Die Architektur ist wirklich beeindruckend und die Qualität der ausgestellten Flieger und Rennwägen ist top. Die ganze Ausstellung ist hervorragend gemacht, man kann den Besuch dort nur absolut empfehlen.

Nach dem Besuch der Sky-Bar und einem wirklich genialen alkoholfreiem Cocktail ging es dann wieder zurück nach Eggenfelden, wo wir dann den Abend leicht fröstelnd auf der Flughafenterrasse am AOPA-Buffet verbracht haben.

Am Montagmorgen dann zweiter Anlauf für unser Vorhaben endlich in die Wärme zukommen. Das Wetter zeigte sich nun gnädiger; eine Alpendurchquerung war nach Angabe des DWD nach VFR möglich.

Nach der obligatorischen Flugplanaufgabe ging es dann die klassische Brennerroute lang über Innsbruck, Bozen und Trento sehr entspannt los, immer der Sonne entgegen.

In Oberitalien gab es doch noch ein paar kurze Schauer, dann endlich auf Höhe Padua: Einflug in den italienischen Sommer mit blauem Himmel.

Die VFR Route Chioggia - Porto di Malamocco - Venezia - Lido - Caorle ist wirklich immer aufs Neue spektakulär, die Aussicht von oben auf Venedig ist umwerfend und macht einfach Lust diese einzigartige Stadt baldmöglichst wieder zu besuchen. Doch dieses Mal keine Landung in Venezia Lido, sondern weiter Richtung Nordost, immer die klassischen italienischen Strandbäder entlang.

Venedig

In der Höhe von Grado haben wir dann von Ronchi Approach die Freigabe Richtung Portoroz über das ehemalige Feuerschiff “Vicky“ bekommen.

Portorocz

Restaurant Pavel 2

Nach Bernds perfekter Landung in Portoroz ging es dann mittels Airport-Shuttle direkt nach Piran ins Restaurant Pavel 2, welches in Fliegerkreisen ja schon einen gewissen Kultstatus hat, den wir angesichts der famosen Fischplatte gerne betätigen können.

Mit vielen Flaschen Wasser im Bauch - wir hatten den regionalen Wein verschmäht da wir ja noch zurückfliegen wollten - wieder zurück zur Airport, wo uns das Wetterbüro leider nur schlechte Nachrichten für unseren VFRRückflug geben konnte.

Während des Essens waren im gesamten Alpenraum und in Oberitalien Gewitter aufgezogen, auf die wir uns nach kurzer Beratung nicht einlassen wollten.

Über die sehr nette Dame am GAT konnte dann auch kurzfristig eine Unterkunft für uns organisiert werden, die sich dann als echtes Pilotenhotel entpuppt hat.

Wir waren hier wohl nicht die ersten gestrandeten Flieger, was man an den vielen Aufklebern von verschiedenen Aeroclubs an der Eingangstür gut sehen konnte.

Die angekündigten Gewitter sind dann alle bis auf einen ganz kleinen Schauer nördlich an uns vorbeigezogen, so dass wir einen lauen Sommerabend auf der Terrasse unserer Pension genießen konnten.

Am nächsten Morgen hat sich Wetterbriefing dann fast erübrigt: Kaiserwetter mit Blick fast bis zur Ostsee. Da lacht das VFR-Pilotenherz!

Als Rückflugroute durch die Alpen haben wir dann den VFR-Korridor Udine - Villach gewählt, der völlig problemlos zu fliegen war.

Auf österreichischer Seite ging es dann spektakulär über den Millstätter-See, den Katschbergpass, die Radstädter Tauern nach Salzburg zurück.

Nach einem kurzen Boxenstop in Eggenfelden erfolgte dann der Heimflug.

Rückflug - Einflug in die Alpen bei Gemona

Fazit: gemeinsam Fliegen macht riesigen Spaß und Portoroz, wir kommen wieder!

Holger Ernst

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