2015 - Scilly - Aero Club Nürnberg

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Westwärts zu den Scilly Islands

Wir sitzen in Le Touquet im Restaurant und lassen uns das Abendessen schmecken. Es gibt natürlich Fisch, was sonst, wenn wir doch am Kanal sind. Wir das sind Alfred, Jürgen, Peter und ich unterwegs mit zwei Piper Archer III. Losgeflogen sind wir in Nürnberg am späten Nachmittag und haben unterwegs einen Tankstop in Saarlouis eingelegt. Unseren Flugplan für das Leg durch Frankreich haben wir schon in Nürnberg aufgegeben. Bei herrlichem Wetter ging unsere Route südlich an den Ardennen entlang nach Le Touquet. Der Flugplatz liegt direkt an der Mündung der Canche, nur einen Steinwurf von deren Ufer entfernt. Die Betreuung durch Lorraine APP, Metz APP, Paris Info und Lille Info war sehr professionell und freundlich.
Nach der Landung hat man uns bei der Hotelsuche geholfen und ein Taxi organisiert. Die letzte halbe Stunde haben wir einen Strandspaziergang gemacht und Paris Plage auf uns wirken gelassen. Alle sind heute auch schon zum Fliegen gekommen. Jürgen und Peter fliegen die UE, Alfred und ich die UP.
UE Cockpit

UE Cockpit

Am nächsten Tag, es ist Fronleichnam, haben wir es nicht besonders eilig. Es ist ja nur ein Leg nach Exeter in Devon zu fliegen. Auch am Flughafen lassen wir es gemächlich angehen und als wir gerade an die Halteposition für die 14 kommen, tauchen die Ersten auf. Sportflugzeuge en masse! Da ist heute wohl ein Fly In. Dädalus muss einen Hangar am Olymp freigemacht haben und alle Flugzeuge nach Le Touquet schicken. Wir warten fast eine halbe Stunde bis wir rauskommen.
Über ALESO geht es an die Südküste Englands und dann westwärts über die Isle of Wight nach Exmouth. Petrus spendiert uns wieder ein Wetter, dass das Fliegerherz Freudensprünge macht. Wir sind gefragte Gesprächspartner. Wer alles mit uns reden will: London Info, Shoreham APP, Southampton APP, dann wieder London Info, Culdrose APP und endlich Exeter APP. Darin enthalten ist auch die Freigabe durch die EG D 12. In Exeter werden gleich nach der Landung die Tanks voll gemacht und danach geht es raus in die Freiheit. Und die Einreise? Wo ist ein Immigration Officer? Ein freundlicher Handlingagent ohne Auftrag – kostenlos - bringt uns zur Einreisekontrolle. Ist doch super.
Isle

Isle of Wight, Bembridge

Von den Hotels in und um Exeter kommt immer die gleiche Ansage: „No Vacancy“. Wir müssen wohl in die weitere Umgebung ausweichen. Also einen Leihwagen organisieren. Peter wird der Fahrer. Irgendwann kommt nach gefühlten Ewigkeiten von jemandem der heiße Tipp: Das Woodbury Golf Ressort könnte noch Zimmer haben. Jürgen ruft an. Es klappt! Eine viertel Stunde später sind wir da.

Nun folgt ein wetterbedingter Ruhetag. Wir wechseln ins Passage Hotel in Kingsteignton und wandern von dort nach Newton Abbot. In der dortigen Brauerei von Edwin Tucker gibt es eine Beer Boutique. Und was finden wir da unter zig Biersorten aus aller Herren Länder: Aecht Schlenkerla Rauchbier aus Bamberg! Die Welt ist doch wirklich klein.

Relaxen im Woodburry Golf Ressort

Am nächsten Tag, es ist Samstag, bringen wir am Flughafen den Leihwagen zurück und geben die Flugpläne zu den Scillies und weiter nach Guernsey auf. Dann kann’s losgehen. 90 Meilen geht die Route über Land nach Lands End und von dort weitere 30 über den Atlantik nach St. Mary’s, den Flugplatz der Scilly Islands. Auch auf dieser Strecke sind wir immer auf verschiedenen APP-Frequenzen bis Scillies TWR. Der Flugplatz ist „strictly PPR“ und der erste Hinweis auf dem Anflugblatt lautet: Caution, Surface of RWYs is severely hump-backed.
Aber beide Maschinen werden problemlos gelandet und auf Gras geparkt. Der Tower-Lotse organisiert ein Taxi und ab geht es hinunter in die Stadt. Nach einer kurzen Runde durch die engen Gassen und den Hafen treibt uns der Hunger auf die Terrasse des Atlantic Hotels. Der anschließende Fußmarsch zum Flugplatz zieht sich doch ganz schön in die Länge, obwohl nur gerade einmal 35 Höhenmeter zu überwinden sind! Bevor wir starten, wird noch einem UL-Piloten mit Tat und Rat erfolgreich geholfen, den Rotax seiner Maschine in Gang zu bringen.
Auf unserer Route über Lands End nach Plymouth unterhalten wir uns mit den altbekannten Stationen. Von da ab geht es dann mit Südostkurs nach SKESO und weiter nach North East Point von Guernsey. Erst reden wir mit London Info, dann mit Guernsey APP. Nach der Landung auf der 09 stellen wir die Flugzeuge einfach auf die Asphaltfläche vor den Hangars ab. Gepäck raus, Tür abschließen und Bremse offen lassen! Die Heinzelmännchen vom Handling räumen dann die Maschinen dahin, wo gerade Platz ist. Ein Taxi bringt uns nach St. Peter-Port ins Hotel Pandora, wo wir die Zimmer beziehen und am Samstagabend das wohlverdiente Begrüßungsbier genießen. Für Sonntag ist der Heimflug geplant.
Jürgen hatte sich verletzt und musste die Heimreise etwas verschieben. Peter hat jedoch am Sonntagabend noch einen Termin und Alfred wird am Montag in der Firma erwartet. Wenn wir die Crews auflösen und anders zusammensetzen, dann müsste das hinhauen.
Alfred und Peter stimmen zu und übernehmen am Sonntag die UE. Wir sind zusammen am Flughafen, weil wir das Kartenmaterial, die Headsets und unsere Flugutensilien in die jeweils richtige Maschine umladen müssen. Dann lassen wir auch gleich beide Flugzeuge tanken. Bei super Flugwetter starten die beiden Richtung Troyes zum Tankstop. Nach dem Pilotenwechsel geht es weiter nach Nürnberg.

Scilly Island, Hafen von St Marys
Am Montag gegen Mittag fahren Jürgen und ich zum Flughafen. Das Streckenwetter soll anfangs sehr gut, dann immer noch gut und leider die letzten 50 Meilen Mike sein. Naja, dann wollen mir mal. Nach dem Start kommt eine 30 Meilen Wasserstrecke bis zum „Carteret Lighthouse“, dem Einflugpunkt nach Frankreich. Auf der Route via Chartres und Pithiviers nach Troyes begleiten uns Brest, Paris und Seine Info. In Troyes wird getankt. Es ist Selbstbedienung. Entweder mit einer Total-Card oder mit einer Credit-Card mit PIN. Und das funktioniert ganz einfach. Finde Ich toll und nachahmenswert!
Das Wetter bleibt auch für das zweite Leg via Epinal, Saverne und Karlsruhe gut. Aber schon kurz nach Karlsruhe wird es schlechter und ab Schwäbisch Hall sehr anspruchsvoll. Nürnberg empfängt uns mit Nieselregen. Hat auch sein Gutes. Die Mücken am Flugzeug sind aufgeweicht und lassen sich viel leichter abwaschen.
Gerhard Obernosterer
Fotos: Jürgen Weich
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